Was ist ein Waldgarten

Eine Lichtung im Waldgarten

Ein Waldgarten ähnelt von seiner Struktur her einem jungen, noch nicht allzu dich bewachsenem Wald mit verschiedenen essbaren Pflanzen. Angelehnt an Tropenwälder, in denen wesentlich mehr Licht vorherrscht als in unseren Breitengraden, kam das Prinzip in den 70ern nach Großbritannien. Daher sind Waldgärten hier auch nicht so dicht wie ein tiefer Wald, sondern lassen im Optimalfall genug Licht durch, um auch die Pflanzen auf der untersten Wachstums-Ebene, der Krautschicht, zu versorgen. Danach folgen die Strauchschicht und als höchste Ebene die Baumschicht. Die Gewächse in einem Waldgarten sind räumlich und zeitlich so angelegt, dass der Eingriff in die Natur möglichst gering gehalten wird. Dazu unterstützen die Pflanzen sich gegenseitig, indem z.B. Stickstofffixierer eingebracht oder Pflanzen eingesetzt werden, die natürliche Fressfeinde von Schädlingen anlocken. Insgesamt bildet sich durch eine höhere Pflanzenvielfalt ein resilientes und produktives in sich geschlossenes Ökosystem mit Nutzen für den Menschen.

Vorteile eines Waldgartens

Seminar "Waldgärten gestalten"

Ein Waldgarten bietet noch weitere Vorteile. So wird mit der Natur gearbeitet: Statt jährlich ein Feld neu zu bestellen, beobachten wir genau und lenken lediglich Prozesse mit möglichst geringem Aufwand. Dadurch haben wir gleichzeitig einen geringeren Pflegeaufwand. Insbesondere in Zeiten des Klimwandels zeigen sich waldbasierte Systeme am widerstandfähigsten. Sie schließen Kohlendioxid im Boden und im Holz der Bäume und Sträucher ein und können Wasser nach schweren Regenfällen besser speichern. Durch die höhere Artenvielfalt entsteht auch ein Lebensraum für viele nützliche Lebewesen wie Wildbienen oder Insekten. Und die Palette an verschiedenen essbaren oder nutzbaren Erzeugnissen wächst an, sodass es möglich ist, ganzjährig zu ernten.